
LONGITUDINAL DRIFT
(Ausschnitte)
Longitudinal Drift ist ein Duett, das von der Idee getragen wird, sich entlang eines unsichtbaren vertikalen Pfades zu bewegen. Longitudinales Gleiten – weder über noch unter der Linie – bedeutet, über die Wahrnehmung hinaus zu strecken und sich in eine zeitlose Bahn zu drücken. In einem fortwährenden Spiel von Antrieb und Widerstand spiegeln, kreuzen und verweben sich zwei Körper – mal schwerelos schwebend, mal vom Boden angezogen. Die Linie löst sich als Grenze auf und wird zu einem Strom der Möglichkeiten, zu einer unausgesprochenen Übereinkunft. Bewegung wird zum Echo der Zeit und gipfelt in einem vitalen Zusammenspiel von Oberflächenspannung und Schwerkraft – stets auf der Suche nach Gleichgewicht, während sie sanft die Abweichung umarmt.
Choreograf: Shang-Jen Yuan 袁尚仁
Tänzer*in: Elizabeth Towles und Jason Franklin
Musik: „Company Movements I und II“ und „Mishima Movements III und IV“ von Philip Glass
Produzent: National Centre for the Performing Arts (China)
Uraufführung im National Centre for the Performing Arts in Beijing, China im Jahr 2015.